vegetabile (pflanzliche) Gerbung

Bei vegetabil gegerbten Tierhäuten wird auf chemische Zusätze während der Gerbung verzichtet. Die Häute werden in einem traditionellen Verfahren in der Grube gegerbt. Dieses Verfahren nennt man auch Lohgerberei oder Rot(h)gerbung. Die vegetabile Gerbung ist besonders umweltschonend, da keine giftigen, chemischen Zusätze verwendet werden.

Für die pflanzliche Gerbung werden die Gerbstoffe (Tannine) aus Pflanzenteilen (Rinde, Holz, Früchte) gewonnen. Hierzu werden die Pflanzenteile in einer Lohmühle gemahlen und zu der benötigten Gerbbrühe weiterverarbeitet.

Der traditionelle, pflanzliche Gerbprozess in der Grube kann bis zu 12 Monaten oder länger dauern. Aus diesem Grund die wird Rohhaut in der modernen Vegetabilgerbung häufig mit synthetischen Gerbstoffen vorgegerbt und anschließend in rotierenden Gerbfässern auf pflanzlicher Basis ausgegerbt. So kann der Gerbprozess auf nur einige Tage verkürzt werden.

Damit Leder als vegetabil oder pflanzlich gegerbt bezeichnet werden darf, müssen diverse Kriterien eingehalten werden. So unterliegen die Abwassereinigung, die Anlieferung der Tierhäute, die Auswahl der Tierarten und die genutzten Gerbstoffe festgelegten Kriterien. Werden diese nicht eingehalten, darf der Leder nicht als pflanzliche oder vegetabil gegerbt bezeichnet werden. Außerdem muss eine Hautverträglichkeitsprüfung von einem unabhängigen Institut durchgeführt werden.